weihnachten

Sonntag, 14. Februar 2016

Eine kleine Auszeit

Ja, wir haben uns eine kleine Auszeit genommen, über Fasching, na ja, eigentlich war es eher gegen Ende der Faschingszeit, genauer gesagt, von Rosenmontag bis Donnerstag. Mein lieber Mann hat mir diesen Kurztrip zu Weihnachten geschenkt und es ging nach Portugal. Wir waren beide noch nie da und waren schon sehr gespannt, was uns da erwartet.
Nach 2 1/4 Std Flugzeit sind wir in Porto bei strömendem Regen, aber immerhin 15 + Grad Celsius, gelandet. Ich dachte, "das fängt ja gut an", aber als wir dann unseren Leihwagen abgeholt haben, hörte es auch auf zu regnen, allerdings ließ sich keine Sonne blicken.
Von da aus sind wir erstmal in unser Hotel, haben eingecheckt und gefrühstückt. Dann sind wir zu einer Stadtrundfahrt mit dem Bus durch Porto gestartet, aber nicht ohne uns vorher mit etwas Proviant zu versorgen. Schon bald entdeckten wir einen Lidl, wo wir uns mit Wasser, Bananen und etwas Brot eindecken konnten. Aber es gab dort auch noch anderes zu entdecken:



                                                  Schalengetier und Meeresfrüchte


                                               eine wirklich große Auswahl davon



                                                                    und ein kleines Café



 Wahrend unserer Stadtrundfahr war uns wenigstens der  Wettergott  gnädig und es blieb während der ganzen Fahrt trocken!

Porto, die heimliche Hauptstadt Portugals, liegt am Douro, dem drittlängsten Fluß der iberischen Halbinsel. Er mündet bei Porto in den Atlantik und man sieht der Stadt die Nähe zum Meer sehr an. Die Häuser entlang des Douro sind teils zerfallen und von Wind und Wetter gezeichnet. Da das Wetter ja nicht so toll war ( es war dauerbewölkt), wirken die teils verblassten Farben der Häuser nicht so schön wie bei Sonnenschein. Aber uns war das egal, wir haben die Stadtrundfahrt genossen, vorallem weil wir dann auch am Atlantik langgefahren sind und seine Rauhheit bestaunen durften.


Bei grenzwertigen Wassertemperaturen gab es trotzdem ein paar unermüdliche Kiter, die den Wind ausgenutzt haben. Wir haben das Ganze völlig entspannt aus einem Café direkt am Wasser beobachtet.

An unserem 2. Tag sind wir nach dem Frühstück zu einem Ausflug nach Nazaré, das etwa 200 km südlich von Porto liegt, aufgebrochen. Es hat während der ganzen Fahrt genieselt, war neblig und ungemütlich, aber was uns dann in Nazaré erwartet hat, hat uns dafür echt entschädigt.  Der Ort war früher ein kleines Fischerdorf, das mittlerweile immer mehr an Berühmtheit erfährt, denn es gibt dort eine kleine Besonderheit: die "Big-Waves".

Unterhalb des Forts Sao Miguel Acanio, auf dem ein kleiner Leuchtturm den Schiffen den Weg zeigt, brechen sich an einem Felsvorsprung meterhohe Wellen, wodurch dort ein Surfspot entstanden ist. Viele, schon fast todesmutige Surfer, reisen an, um dort die höchste Welle zu reiten. Den letzten Weltrekord hat 2011 der Amerikaner Garrett McNamara mit dem Ritt einer 24 m hohen Welle erstellt. Man kann sich das gar nicht vorstellen, wenn man nicht, so wie wir, auf diesem Felsvorsprung gestanden hat. Ja, wir waren da! Und ja, es gab sehr hohe Wellen, allerdings waren sie an diesem Tag keine 24 m, sondern "nur" 10-12 m hoch! Und das ist schon überwältigend....ich war es jedenfalls von diesem grandiosen Naturschauspiel!


So sah es bei uns nicht! aus.......sondern so:







Auch nicht von schlechten Eltern, ich war jedenfalls zutiefst beeindruckt von soviel Naturgewalt!

Diese Wellen entstehen im Übrigen durch eine 230 m lange und bis zu 5000 m tiefe Meeresschlucht, deren Ende unmittelbar vor Nazaré liegt. Dadurch ergeben sich auf engem Raum große Unterschiede in der Wassertiefe. Bei entsprechenden Bedingungen (Sturm bzw. Dünung) können die Wellen dort mit mehr als 20 m Höhe brechen. 

Danach sind wir erstmal in ein kleines Café,um uns bei einem Milchkaffee und einem portugiesischen Krapfen aufzuwärmen. Währenddessen fand an der Strandpromenade ein Faschingsumzug statt, es war ja auch Faschingsdienstag! Soviel zu: " Wir entfliehen dem Sturmtief und Fasching in Deutschland :) Und weil wir nicht genug davon bekommen konnten, sind wir noch ein zweites Mal zu dem Surfspot gefahren, um noch eine Weile dem tobenden Meer zuzuschauen.






Leider hatten einige andere Touris die ganze Zeit ihre Köpfe vor meiner Kamera :(




Wir genossen noch den herannahenden Sonnenuntergang und machten uns auf den Rückweg in unser Hotel. Wenigsten hatten wir die Sonne mal gesehen ;)





Unser dritter Tag startete mit einer Bootsfahrt auf dem Douro bei....wie konnte es anders sein....Regen! Zum Glück sind die Ausflugsboot teilweise überdacht, so dass wir im Trockenen sitzen konnten. Und weil der Fluß ja so schön ist und die Brücken so beeindruckend



und mein Mann als Dipl. Ingenieur beruflich mit Brücken und Schleusen zu tun hat, machten wir uns auf den Weg zu einer Schleuse. Das fehlte noch in unserem Repertoire. Eigentlich waren es auch nur  62 km bis dahin zu fahren, uneigentlich waren wir dann aber 2 Std mit dem Auto unterweg, bis wir an der Schleuse ankamen. Es ging hoch und runter, dann nur noch hoch und höher. Den Douro hat man dann teilweise schon nicht mehr gesehen, da im Nebel verschwunden, denn.....es regnete mal wieder! 


Ekelhafter, feiner Nieselregen :( 

In einigen Gärten und am Straßenrand lachten uns Orangen, Zitronen und Mandarinen an und nach einigem Hin-und Her haben wir angehalten und Mann hat mir eine Mandarine gepflückt, damit ich endlich Ruhe gebe. Ich konnte einfach nicht glauben, dass man so tolle Früchte einfach am Baum vergammeln lässt. Als ich sie geöffnet und probiert hatte, war mir dann auch klar, warum die Bäume noch so voll hingen: die Mandarine war zwar schön orange, aber sauer wie eine Zitrone  und ungenießbar :(



An der Schleuse angekommen, war es fast unmöglich Fotos zu machen, denn es regnete mittlerweile in Strömen, also machten wir uns auf den Rückweg nach Porto.




 Wir entschlossen uns, nochmal in das Strandcafé zu gehen und den Atlantik zu geniessen. Bevor wir uns dann wieder in Richtung Hotel bewegt haben, genossen wir noch heiße Salzmaronen, die ein Portugiese am Strassenrand frisch zubereitet hat. Die besten Maronen, die ich in meinem Leben gegessen habe!


Überdimensionales Fischernetz an der Strandpromenade

An unserem letzten Abend kehrten wir noch einmal in "unsere" Pizzeria zurück, wo wir schon am ersten Abend eine sehr gute Pizza gegessen hatten. Bei Lambrusco, Pizza und Tartufo ließen wir unseren Kurztrip ausklingen und kehrten müde von einem anstrengenden Tag, einem leckeren Essen und dem rauhen Meeresklima in unser Hotel zurück, packten noch schnell unsere Koffer und fielen dann in unsere Betten, denn früh morgens um 7 Uhr mussten wir schon wieder aufstehen.

Ryanair brachte uns dann am nächsten Morgen wieder gut nach Deutschland zurück. Bei Eiseskälte (4+ Grad Celsius), aber wenigstens ohne Regen,stiegen wir in FFH aus dem Flugzeug und waren, trotz schöner Tage in Portugal, froh wieder zuhause zu sein. 





Aber wir sind uns sicher: " Wir kommen wieder"......allerdings dann im Sommer!







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